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Von der Baby Boomer Generation zur Gen Z – das Beste aus drei Welten

Blog / 4. Juli 2017 / bei Stefan Melbinger
Vernetzung aller Generationen: ein rundes Bild zeigt Babyboomer, Generation X, Millennials und Generation Y

Der sogenannten Babyboomer Generation wird mitunter nachgesagt, sie könnten nicht mit Technologie umgehen. Das stimmt natürlich nicht. Tatsächlich war das Internet aber noch unbekannt, als die vor 1965 Geborenen mehrheitlich ins Berufsleben eingestiegen sind.  

Die Generation Y (Millennials) hingegen kann sich das gar nicht mehr vorstellen, denn sie ist im digitalen Zeitalter groß geworden. Und Gen Z, als „Digital Natives“ bekannt, sind mit neuen Technologien von Kindesbeinen an aufgewachsen -Mobilgeräte gehören heute zum Alltag. 

Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile, die sich aus der Diversität ihrer Mitarbeiter*  ergeben. Diese zu nutzen und gleichzeitig Missverständnisse und damit einhergehenden Frust zu vermeiden, ist eine Zukunftsaufgabe. Aber wie kann man die verschiedenen Generationen am besten zusammenbringen? Und wie bekämpft man altersbedingte Stereotypen in einem Unternehmen? 

Inhalt:

Welche Generation sind Babyboomer? 

Als ein Boomer wird eine Person bezeichnet, die zwischen 1955 und 1969 geboren ist. Die Bezeichnung Boomer ist jedoch nicht zufällig gewählt: Es bezeichnet den „Baby Boom“ (Anstieg) an Geburten nach dem Zweiten Weltkrieg. In vielen Ländern waren die Babyboomer bis Ende der 2010er Jahre die größte Generation. 

Was macht die anderen Generationen aus? 

Die Babyboomer machen ständig Schlagzeilen – sie sind seit langem die  Generation mit den meisten Jobs im Management und in der Politik, daher ist das nicht allzu überraschend. Aber es gibt auch andere Generationen, die jetzt ihren Einfluss geltend machen, und es lohnt sich, einen genaueren Blick auf sie zu werfen: 

  • Generation X: Diese Generation, die zwischen 1965 und 1980 geboren wurde, ist weitaus kleiner als die Vorgänger-Generation der Boomer. Diese Generation, die oft als zynisch, aber durchaus intelligent beschrieben wird, besetzt heute über 50 % der Führungspositionen. 
  • Generation Y (Millennials): Gibt es eine Branche, der die Millennials noch nicht den Todesstoß versetzt haben sollen? Die Millennials, die größte Generation seit den Babyboomern, wurden zwischen 1981 und 1996 geboren und ihre Tendenzen als Verbraucher erhalten viel Aufmerksamkeit. Wie bereits erwähnt, wurde die Generation Y zur gleichen Zeit erwachsen, als mobile Geräte zu einem Must-have wurden, d.h. sie erinnern sich an den Übergang vom ortsgebundenen Internet zum Internet in der Tasche.
  • Generation Z: Gen Z wurde zwischen 1997 und 2012 geboren und ist in einer digitalen Umgebung aufgewachsen. Smartphones und Tablets waren wahrscheinlich schon immer Teil ihrer Welt, und es wird erwartet, dass sie über eine hohe technologische Kompetenz verfügen. Dass sie die COVID-19-Pandemie in ihren prägenden Jahren erlebt haben, bedeutet, dass sie möglicherweise Erfahrungen verpasst haben, die frühere Generationen für selbstverständlich hielten. Doch sie bekamen dadurch auch einen frühen Einblick in Bildung und Arbeit auf Distanz.
  • Generation Alpha: Gen Alpha ist noch weit davon entfernt, ins Berufsleben einzutreten – das älteste Mitglied von Gen Alpha ist 2023 erst 10 Jahre alt. Ihr Eintritt in die Hochschulbildung und in das Berufsleben ist jedoch weniger als ein Jahrzehnt entfernt. Es lohnt sich also schon jetzt, sie bei der Planung langfristiger Strategien im Auge zu behalten. 

TIPP: Sie möchten mehr über die unterschiedlichen Generationen erfahren? Es interessiert Sie, welche Klischees über den Generationen tatsächlich wahr sind? Dann lesen Sie unser aktuelles Whitepaper. 

Überwindung des klischeehaften Denkens über Generationen 

„Babyboomer haben keine Ahnung von Technologie.“  

„Generation X macht alles für Geld.“ 

„Millennials stellen ihr Privatleben über die Arbeit.“ 

„Die Generation Z hat eine Aufmerksamkeitsspanne wie ein Goldfisch.“ 

Eines ist sicher: Jeder, der versucht, die Unterschiede zwischen den Generationen auf dem heutigen Arbeitsmarkt zu verstehen, wird auf mehr als nur ein paar Klischees stoßen. Einige Stereotypen mögen zwar auf einem Funken Wahrheit beruhen, aber die meisten von ihnen ignorieren die Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist und seine eigenen Lebenserfahrungen hat.

Die Babyboomer eignen sich hier als Beispiel. Von den Generationen, die aktuell im Berufsleben stehen, haben die Babyboomer definitiv am wenigsten Selbstvertrauen im Umgang mit Technologien. Dennoch stammen viele Visionäre der Digitalisierung aus dieser Generation, darunter Steve Wozniak und Steve Jobs von Apple und Sir Tim Berners-Lee, der Entwickler des World Wide Web. 

In jeder Generation wird es Menschen geben, die nicht in die Stereotypen passen. Wichtig ist, dass man jede Person nach ihren spezifischen Eigenschaften betrachtet. Jedoch können Arbeitgeber davon profitieren, altersgemischte Teams einzustellen und langfristig zu halten. 

Die Verschiedenen Generationen Am Arbeitsplatz

Generation Y und Z: hervorragende Netzwerker und Digital Natives 

Untersuchungen zeigen, dass sich die der Generation Y zugehörigen Young Professionals stärker mit Kolleginnen* vernetzen, Freude an gemeinsamen Projekten entwickeln und sinnstiftend arbeiten wollen. Diese Entwicklung wird sich in wenigen Jahren noch verstärken, wenn die nächste Altersgruppe vor der Tür steht: Die Generation Z.  

Spätestens dann verschmelzen auch digitale Technologien und reale Welt vollends – denn für die ab dem Jahr 2000 Geborenen gibt es keine Trennung mehr. Für sie waren virtuelle Plattformen und persönliche Treffen immer schon zwei Seiten derselben Realität. Und sie wünschen sich von ihrem Arbeitgeber, dass dieser ihnen entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung stellt. 

Die dynamische, unternehmerische und engagierte Einstellung der Generation Z und der Millennials macht sie sehr attraktiv für Arbeitgeber. 

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Babyboomer: eine unschätzbare Quelle von Wissen und Erfahrung 

Erfahrenere Mitarbeiter, besonders aus Geburtsjahrgängen vor 1965, haben andere Ansprüche. Für viele von ihnen ist zum Beispiel bis heute ein Einzelbüro erstrebenswert – sowohl als Statussymbol als auch als ein Raum für eigenständiges, individuelles Arbeiten wird es geschätzt. Das ist nicht der einzige Unterschied zu den nachkommenden Generationen. Ältere Arbeitnehmer und Führungskräfte können auf profunde Marktkenntnisse und über viele Jahre aufgebautes Wissen zurückgreifen. Auch einhergehend mit konservativeren Werten ist diese etwa im Kundenkontakt oft hilfreich. 

Babyboomer wechseln seltener den Arbeitgeber, sodass ihre Präsenz für Stabilität und Kontinuität im Wissensstand sorgt. Ihre Erfahrungen werden nicht immer positiv gewesen sein – Babyboomer haben mehrere Wirtschaftskrisen durchlebt und haben wahrscheinlich ihre Arbeitgeber in guten und schlechten Zeiten begleitet. Das bedeutet, dass sie in schwierigen Zeiten Einblicke und Unterstützung bieten können, da sie auf die Lösungen zurückgreifen können, die früher bereits erfolgreich waren. 

Das praktische Wissen der Babyboomer sollte nicht unterschätzt werden, ebenso wenig wie ihre Erfahrung beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen. Beide Elemente machen sie zu äußerst wertvollen Mitarbeitern und Managern. 

Babyboomer – die idealen Mentoren? 

Aufgrund des Erfahrungsschatzes kann man schließen, dass Babyboomer sich perfekt als Mentoren für neue Mitarbeiterinnen eignen.  

Da die Zahl der Babyboomer, die in den Ruhestand gehen, rapide ansteigt, ist es für Unternehmen wichtig, dass sie ihr Wissen an die jüngeren Generationen weitergeben. Darüber hinaus möchten Babyboomer von ihren Arbeitgebern geschätzt werden, und sie wollen oft als führend in ihrem Fachgebiet angesehen werden. 

Auch jüngere Mitarbeiter sind sehr daran interessiert, in ihrer Karriere schnell voranzukommen, und sie sind dabei proaktiver als frühere Generationen. Das bedeutet, dass Mentoring eine Möglichkeit ist, die Bedürfnisse der älteren und der jüngeren Generation zu erfüllen. 

Die meisten Mentoringprogramme machen genau dies: Eine erfahrene Mitarbeiterin nimmt einen jüngeren „Mentee“ unter seine Fittiche. Somit lernt nicht nur der neuen Kollegen etwas, sondern der Mentor wird mit neuen Denkansätzen und Ideen konfrontiert. 

Einige Unternehmen setzen auch auf einen ausgewogenen Austausch von Ideen zwischen den Generationen. Sie können „Reverse Mentoring“-Möglichkeiten anbieten, bei denen ein älterer oder erfahrenerer Mitarbeiter von einer jüngeren oder nachrangigen Mitarbeiterin in bestimmten Fähigkeiten oder Werkzeugen angeleitet wird. Reverse Mentoring sorgt dafür, dass jeder zu schätzen weiß, dass jede Generation etwas zu bieten hat und etwas lernen kann. 

Unterschiede nutzen, Missverständnisse ausräumen 

Wie das Beispiel der Mentoringprogramme zeigt, ist kann diese Generationendiversität eine unglaublich wichtige Ressource für jedes Unternehmen sein. Wenn Firmen vorhandene Diversität verkennen, geht damit das große Risiko einher, dass es zu Missverständnissen und Diskrepanzen zwischen Mitarbeitern aus verschiedenen Generationen kommt. Altersdiskriminierung ist eine Realität, und sie kann schlimme Auswirkungen auf Menschen haben, die sie erleben. 

Andererseits: Wenn es einem Unternehmen gelingt, qualifizierte Mitarbeiterinnen unterschiedlichen Alters zusammenzubringen, macht es seinen Arbeitsplatz nicht nur glücklicher. Sie können auch eine Vielzahl neuer Möglichkeiten erschließen: 

  • Die Generationen Y und Z erwarten regelmäßiges Feedback und wollen sich weiterentwickeln. Kontaktpunkte zu erfahrenen Kollegen bieten beides. Wenn Firmen diese ermöglichen, erhöhen sie ihre Attraktivität als Arbeitgeber. 
  • Viele Projekte erfordern sowohl aus Erfahrung gewonnenes Wissen als auch Kreativität und unorthodoxe Ansätze. Wenn Mitarbeiterinnen unterschiedlichen Alters zusammenarbeiten, können neue und bessere Lösungen gefunden werden.
  • Der Austausch von Wissen und Informationen unterstützt die Zukunftsfähigkeit im Unternehmen. 

Was sollten Organisationen zur Generationen-Vernetzung tun? 

Vor diesem Hintergrund müssen sich die Unternehmen bemühen, Brücken zwischen jüngeren und älteren Mitarbeitern zu bauen. Sie können dies tun, indem sie eine Netzwerkkultur schaffen, über Altersdiskriminierung sensibilisieren oder Mentorenprogramme fördern. Insgesamt müssen die Mitarbeiterinnen darauf vorbereitet werden, einander als Individuen zu sehen, anstatt Annahmen aufgrund von Alter oder Aussehen zu treffen. 

Kleine Schritte bewirken dabei oft mehr als große Konzepte. So kann ein Mittagessen oder eine Kaffeepause zwischen zwei zufällig in Kontakt gekommenen Kollegen unterschiedlichen Alters bereits ein entscheidender Schritt für eine bessere Zusammenarbeit sein. 

Digital sind heute (fast) alle 

Manchen Unterschieden zwischen Babyboomern, X-lern und Y-ern sind real, eines stimmt jedoch nicht: Die Behauptung, an den Älteren sei die Digitalisierung vorbeigegangen. 

Seit mehr als einem Jahrzehnt nutzen Babyboomer und Gen X Technologie und mobile Geräte intensiv bei der Arbeit. Insbesondere unter Führungskräften und gut ausgebildeten Fachkräften gehören mobile Geräte zum selbstverständlichen Teil des Alltags. Auch für kollaborative Ansätze zeigen sich die höheren Jahrgänge in der Regel sehr offen.  

Das können sich die Unternehmen zunutze machen. Etwa, indem sie digitale Plattformen als eine Grundlage für reales Netzwerken anbieten. Damit verbinden sie Generationen. Am Ende profitieren alle Seiten: die jungen Mitarbeiterinnen, die älteren Kollegen sowie die gesamte Firma. 

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* Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text abwechselnd die männliche und weibliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben immer auf Angehörige beider Geschlechter.


Original veröffentlicht am 4. Juli 2017 um 10:00, geändert am 22. Januar 2024 um 17:46

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